Am Wochenende fand die Lichtmeile in der Neckarstadt statt, von Freitag bis Sonntag. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut. „Auf ins Abenteuer!!“, ich schnappte meine fancy Kamera und rannte beinahe los. Klackklackklack – die Schuhe meines Freundes hasteten neben mir her. Mein erstes Ziel: meine beste Freundin von der Straßenbahnhaltestelle abholen, denn sie will auch bei dem Geschehen dabei sein – kunstbegeistert wie eh und je. Da kam sie an und ich freute mich wie Bolle. Zu dritt gingen wir zur BBK. So schöne Räume, so schöne Kunst und Drucktechniken. Wow! Von Bleistiftzeichnungen, über Ölmalerei bis hin zu aufwendigen Radierungen, war alles dabei. Faszinierend. Ich weiß noch, wie ich an der BBK in Aktzeichenkurse ging und das alte Druckverfahren „Lithodruck“ angewendet hatte. Schöne Erinnerungen kamen hoch. Eine nette Frau, erklärte uns die unterschiedlichen Verfahren. Ich liebe es, wenn mir Menschen voller Leidenschaft Ihr Wissen vermitteln, vor allem wenn es ums Kreative geht. Die BBK bietet auch immer noch wunderbare Workshops an – die ich mir aktuell leider nicht leisten kann. Meine Kamera klickte und hörte gar nicht mehr auf. So begeistert war ich davon. Dann ging es zur 2. Station: Ins „Community Art Center“, das in Schwarzlicht eingetaucht war. Satirische Comics in neon-farben zierten die Wände. Es war sehr voll, was mich freute (weil so viele sich für Kunst begeisterten an diesem Abend) aber mich auch etwas einengte. Nebenan ging die Kreativ-Party weiter. Zum ersten mal betrat ich Conni Kern’s Laden und eine gewisse Wärme breitete sich in meiner Brust aus. Vielleicht lag es auch an den vielen Lampen die an der Decke hingen oder an den absolut vielen Menschen. Es war aufjedenfall sehr kuschelig in dem Raum. Waffelduft stieg mir in die Nase, da bekam ich direkt hunger. Ich fragte mich, wieso ich noch nie in diesem unfassbar goldigen Lampen-/Inerior-/Schalplattenladen war? Dabei hatte ich mal sogar in genau dieser Straße für ein paar Monate in einer WG gewohnt. Der Laden vermittelte mir einen gewissen Retrp-Charme – und ich lieeeebe Retro!! Wir schauten Schallplatten durch, lauschten der Musik, die der DJ produzierte. Dieser saß auf einer Couch an einem kleinen Tisch, zwischen all den stehendem Menschen. Er schien ganz vertieft in seine Musik zu sein. Ich bestaunte die unterschiedlichen Lampen die, wie Wolken über mir schwebten. Sie tauchten den Raum in ein warmes Licht. Retro-Radios, Technik, Schallplatten, interessante Designer-Stühle auf einem Regal, kuschelige Sessel, alles was das Herz begehrt. Ich liebte es sehr in dem Laden. Ich werde definitiv nochmal vorbei schneien, wenn es etwas ruhiger ist um mir in Ruhe alles anzuschauen. Schließlich gingen wir zu dem alten Volksbad in der Mittelstraße. Als wir eintraten, begegneten wir einer Suppenküche. Ein Raum voller Begegnungen und gutem Essen. Tische waren aufgestellt und luden zum verweilen ein. Von dem gemütlichen Speisesaal ging es zu ganz unterschiedlichen Räume – welche mit unterschiedlichster Kunst befüllt waren. „This is not Ai this is Blender“ stand mit Marker auf einem Post-it an der Wand, zwischen 3D-animierten Bilder. Ehrlicherweise war „Ki?“ auch mein erster Gedanke, als ich den Raum betrat. Aber schnell bemerkte ich, dass es nicht ki-generierte Bilder sind. Respekt an den Künstler, das muss echt sehr aufwendig gewesen sein – ich selbst tat mir im Studium schwer mit blender. und bewundere umso mehr Menschen die das können. Leider musste uns uns meine Freundin verlassen, und nachhause, denn sie hatte noch eine Zugreise vor sich. Mein Partner und ich liefen derweil eine Etage tiefer. „Kaltwasser“ trug die Ausstellung im untersten Stockwerk. Alte Badeanstalten wurden in Ausstellungsräume für ausdrucksvolle Kunst genutzt.